Zeitgeschehen

13
Aug
2013

Stadtplanung

Tragisch:
Manche Orte haben
Nicht mal mehr
Bürgersteige
Zum Hochklappen
Nachts

Alles
Begradigt
Geschönt
Beruhigt
671 mal gelesen

17
Jun
2013

Einfach nur schäbig

Blockadebrecher Rhett Butler wird von den einen verachtet, von den anderen bewundert. Die eigensinnige Nervensäge Scarlett O'Hara tut vermutlich beides. Engel sind weder sie noch er: Scarlett ist berechnend und Rhett ein so genannter Kriegsgewinnler. Doch während die beiden eine romantische Aura von Abenteuer umweht, wirken die Krisengewinnler der Neuzeit wenig heldenhaft. Die Rede ist von vermeintlichen Hochwasseropfern, deren Geschichten mir dieser Tage zugetragen wurden: Da ist eine Person, die schnell die Soforthilfe abkassiert, obwohl die Überschwemmung sie verschonte. Da sind die anderen, die rasch noch ihren furztrockenen Sperrmüll auf die Straße räumen, weil der ja wegen der Flutschäden gerade kostenlos abgeholt wird. Romantisch ist das nicht. Eher schäbig.
646 mal gelesen

29
Dez
2012

Niedriglohnsektor Kanzlerschaft

"Nahezu jeder Sparkassendirektor in Nordrhein-Westfalen verdient mehr als die Kanzlerin", sagt der Kanzlerkandidat der SPD. Die Kanzlerin sei unterbezahlt für ihren Job. Was will er uns damit sagen? Dass der Gender-Pay-Gap in den höchsten politischen Ämtern angekommen ist? Wohl kaum. Selbst Gerhard Schröder wird mit den Worten zitiert, er habe immer gut von seinem Einkommen als Politiker leben können.

Vielleicht will uns Steinbrück auch nur darauf vorbereiten, dass es ohne bezahlte Nebenjobs nicht geht - darin hat er ja gut Erfahrung. Doch vermutlich ist der Zeitplan von Kanzler(inne)n so voll, dass zum Geldausgeben ohnehin keine Zeit mehr bleibt. Ob unter zwanzigtausend Euro monatlich zu wenig ist, sei dahin gestellt - fest steht, dass viele Menschen in Deutschland mit der Hälfte auskommen müssen. Im Jahr.


Quelle: http://www.tagesschau.de/inland/steinbrueck-kanzlergehalt100.html
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25
Nov
2012

Zwischen Herdprämie und Putzgutscheinen: Wann kommt endlich die Männerbewegung??

"Gutschein für Haushaltshilfe soll Frauen in Job zurücklocken" titelt die Presseagentur Reuters heute. Offenbar mussten Familienpolitiker(innen?) der Union monatelang beraten, um ein derart dürftiges Ergebnis zu präsentieren: Damit die gut ausgebildeten Frauen nach einer Familienpause leichter in den Beruf zurückkehren können, sollen monatlich 15 Stunden "haushaltsnahe Dienstleistungen" mit sage und schreibe 6 Euro pro Stunde gefördert werden. Macht sagenhafte 90 Euro im Monat, die dann in eine billige Putzhilfe investiert werden - aller Erfahrung nach eine Frau, die "dazuverdient" und dafür weder Rentenansprüche erwirbt noch irgendeine Aussicht auf eine eigenständige berufliche Zukunft hat. Was soll das denn für eine Zweiklassenpolitik sein, bitteschön? Eine Heerschar von 400-Euro-Jobberinnen soll den besser qualifizierten Frauen den Rücken freihalten; ob das mit 15 Stunden Hilfsdiensten im Monat möglich ist, sei dahingestellt. Hinter jeder Frau, die ihre Frau steht (oft genug in Beruf, Beziehung UND Familie) stehen andere Frauen, die das erst ermöglichen.

Und wo sind die Männer mal wieder? Machen weiter wie bisher. Viele sehen wohl auch keine Chance, gegen die politischen und gesellschaftlichen Realitäten anzustinken.

Männer, es ist Zeit für eine Männerbewegung!

Kommt es Euch nicht komisch vor, dass der Staat Euch steuerlich dafür begünstigt, dass Ihr Euch eine Hausfrau haltet, während ihr Euch außer Haus abrackert? Dass ihr in zwei getrennten Welten lebt und oft genug ein Partner vom anderen meint, er/sie führe das angenehmere Leben? Und wenn Ihr Euch trennt, was in den besten Beziehungen vorkommen soll, oder wegen Eures wöchentlichen 70-Stunden-Pensums frühzeitig abnibbelt, steht die Frau ohne Perspektiven da? Na gut, sie könnte ja immer noch irgendwo putzen gehen - dank Berufsrückkehrerinnen-Bonus von 6 Euro die Stunde.

Und liebe Unionspolitiker und -politikerinnen, schafft endlich eine ordentliche, flexible Kinderbetreuung mit Fachkräften - Männern und Frauen, die auch ordentlich bezahlt werden.

Im Übrigen bin ich für die 30-Stunden-Woche.

Für alle, Männer wie Frauen. In der frei gewordenen Zeit könnten wir dann Kinder zeugen und erziehen, Bücher schreiben, Beziehungen pflegen, uns ökologisch und politisch engagieren, Socken stricken oder einfach nur - entspannen. Das würde nebenbei das Gesundheitssystem entlasten.
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5
Okt
2012

Mauerfragmente

Heute ist der 2. Oktober.
Der Tag vor dem 3. Oktober.
Hans-Dietrich beschließt zu reisen.
Und zwar von West nach Ost.
Die deutsche Botschaft ist geschlossen,
der Beton am Balkon ist marode
genau wie die
Deutsche
Demokratische
Republik.

Erich H. wurde im Saarland geboren.
Ist das der Grund
Warum Saarländer heute für mich
Immer wie Sachsen klingen?

Neuanschaffung in der Stadtbücherei:
Erich H. - Letzte Aufzeichnungen. Für Margot
Ich kotze.

Selbstgerechtigkeit schützt vor Unrecht nicht
und Mauern nicht vor der Freiheit des Geistes.
Im Unrechts-Staat hat entweder niemand recht oder alle.
Außer denen, die flüchten
von einer Republik in die andere.
Die Mauer: Ich war nicht dort. Ich war sechzehn.
M. war auch nicht dort.
Heute lebt sie in Mannheim.
Und?

Kathi war Carmen on Ice.
Das Eis war gebrochen.
So mancher Mensch auch.

Konsumenten aller Länder:
vereinigt Euch!

Niemand hat mit Absicht eine Mauer errichtet.

Macht Jagd auf den dritten Oktober. Halali.
686 mal gelesen

3
Okt
2012

feiertag

feiertag. ein freier tag
davor? danach?
ein tag
mitten in der woche
anfang oktober 2012
wie eine mauer
steht er da
638 mal gelesen

23
Sep
2012

Auszapft is! Oder?

Es hat sich ausgezapft: Zum vielleicht letzten Mal eröffnete Christian Ude gestern das Oktoberfest, und zwar genau mit zwei Schlägen - er fackelte nicht lange und schenkte Horst Seehofer schon mal eine ein. Schauen wir mal, ob ihm das 2013 dann auch politisch gelingt... wenn nicht, dann darf er vor den nächsten Kommunalwahlen nochmal anzapfen.
712 mal gelesen

24
Mrz
2012

wer entscheidet

wer entscheidet
ob das personal faul ist?
das management
wer entscheidet
was medizinisch notwendig ist?
die pharmalobby
wer entscheidet
ob qualität gut ist?
die kaufleute
wer entscheidet
ob kaffee luxus ist?
die verbraucher
wer entscheidet
ob konsum leben kostet?
der markt
wer entscheidet
ob öko okay ist?
die ökos
wer entscheidet
für t-shirts aus sweatshops?
die ignoranz
wer entscheidet
ob atom gefährlich ist?
die politik
wer entscheidet
ob denken klug ist?
wer, wenn nicht wir
694 mal gelesen

4
Jan
2012

Verkackt

Über die sprachliche Eloquenz von SportlerInnen lässt sich streiten. Über Ehrlichkeit nicht: "Man kann es in einem Satz zusammenfassen, ich habe es verkackt“, sagte Magdalena Neuner nach ihrem verpassten Weltcup-Sieg. Auch Bundespräsident Wulff räumt einen "schweren Fehler" ein. Fehler zu machen ist menschlich - die Verantwortung dafür zu übernehmen eine Frage der Ehrlichkeit.
746 mal gelesen

7
Okt
2011

Nobel, nobel: Frauen für den Frieden

Es ist mal wieder so weit: Die Nobelpreise werden verliehen. Der Friedensnobelpreis geht an drei Frauen, der Rest gehört den Männern. Klar, der Einsatz für die Menschenrechte (einschließlich der Frauenrechte) ist eines der nobelsten Ziele, die frau verfolgen kann. Erst recht, wenn Bürgerkrieg und Benachteiligung herrschen und Meinungsfreiheit und Demokratie bestenfalls in den Kinderschuhen stecken. Wobei selbst hierzulande Frauen- und Familienpolitik gelegentlich als Gedöns abgetan werden. Doch zurück zu den Nobelpreisen: Davon abgesehen, dass seit Vergabe der ersten Nobelpreise 1901 auf eine weibliche Nobelpreisträgerin rund 19 männliche Preisträger kommen, punkten Frauen überwiegend beim Frieden und in der Literatur. In Physik, Chemie und Medizin sind sie die Ausnahme. Dafür erhielt Marie Curie, die allererste weibliche Nobelpreisträgerin, den Preis für Chemie (1903) und für Physik (1963). Gemäß Alfred Nobels Testament sollen die Preise jeweils „denen zugeteilt werden, die im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben“.
Der Nutzen der Frauen für die Menschheit: Weltfrieden und Weltliteratur? Beides wichtige Voraussetzungen für das Gedeihen von Wissenschaft und Weiterentwicklung, vielleicht die wichtigsten überhaupt. Aber ein paar mehr könnten es schon sein - am liebsten genauso viele Frauen wie Männer in allen Disziplinen. Aber dann dürfte man in den nächsten Jahren nur noch Nobelpreise an Frauen vergeben...!
684 mal gelesen

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