21
Feb
2012

Onkel Heinz

Es ist mal Zeit für eine Hommage auf meinen Onkel Heinz. Geboren 1915 in Szczecin - damals noch Stettin -, verkörperte er für mich den perfekten Preußen. Ihm fehlte nur das Monokel. Dabei könnte ich nicht einmal sagen, wie genau er es mit den preußischen Tugenden nahm. Ich war erst fünfzehn, als er starb. Onkel Heinz und Tante Raissa diskutierten gern mit mir. Vielleicht waren sie das ein oder andere Mal amüsiert, was dieser naive Backfisch, der von der Welt noch nichts gesehen hatte, so von sich gab, und sahen es als ihre Aufgabe an, meinen Horizont zu erweitern. Dazu bediente Onkel Heinz sich gern mal eines Rätsels, zum Beispiel: Welche Burg ist auf dem 500 DM - Schein zu sehen? Ebendiese Banknote erhielt ich dann als Konfirmationsgeschenk - nicht ohne die Frage vorher richtig beantwortet zu haben. Die D-Mark ist Geschichte. Onkel Heinz auch. Er war Ingenieur bei einem großen deutschen Elektronik-Konzern, aber es ist unwahrscheinlich, dass ich seinetwegen später auch Ingenieurin wurde. Trotzdem gefällt mir der Gedanke. Warum ich heute an Onkel Heinz gedacht habe? Wegen Des Ingenieurs Taschenbuch, das in meinem Regal mit alten Büchern steht. Herausgegeben vom Akademischen Verein Hütte, 23. Auflage, Berlin 1920.
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