Essen und Trinken

1
Dez
2012

Mandel-Mohn-Kuchen

Eigenlob stinkt, so heißt es. In meinem Fall duftet es nach Kuchen: Beim Sichten der Backvorräte hinsichtlich Verwendbarkeit und Vollständigkeit für bevorstehende Weihnachtsbäckereien entdeckte ich ein paar Zutaten, die sofort verbacken werden wollten. Und zwar zu diesem leckeren

Mandel-Mohn-Kuchen

250 g Butter in einer abgedeckten Schüssel warmstellen, Backofen auf 175 Grad vorheizen. Wenn die Butter weich ist, 200 g Zucker und 4 große Eier dazu geben und mit dem Handmixer verrühren (wenn die Butter noch Klümpchen produziert: macht nichts). Eine Tüte (200g) gemahlene Mandeln öffnen und mit einem Teil der Mandeln eine gebutterte Kuchenform ausstreuen, den Rest zum Teig geben. Dazu eine Tüte gemahlenen Mohn und etwa 1 Tasse Milch. Das Ganze probehalber verrühren, eventuell noch Milch zugeben, bis der Teig fast dickflüssig ist. Ich habe noch etwas Zimt und einen Schuss Limoncello hinzugegeben, das kann man aber sicher auch weglassen oder durch andere Weihnachtsgewürze oder geriebene Zitronenschale und Spirituosen ersetzen, z.B. Rum. Dann 50 Minuten in den Ofen damit. Auf keinen Fall zu lang drin lassen, damit der Kuchen nicht trocken wird!

Aus dem Ofen nehmen und dann eine Stunde bei sonnigen 1 - 3 Grad plus an der Donau spazieren gehen. Anschließend schmeckt der noch lauwarme, oben knusprige und innen saftige Kuchen mit einer Tasse Kaffee.
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21
Nov
2012

Krautiger Abgang

Was macht radicchia allein zu Haus? Heute einmal Wein verkosten: Einen Rosé, 2011, France. So steht es auf dem schlichten Etikett. Aber aus biologischem Anbau und dem Biosupermarkt meines Vertrauens, abgefüllt am Bodensee. Der Schluck kreist schwungvoll im Mundraum, benetzt Zunge und Gaumen mit einem belebenden Schluck zauberhaftem Südfrankreich (auch das ein Zitat). Ja, frisch und fruchtig, wäre da nicht der etwas krautige Abgang. Jawohl, krautig und leicht bitter. Vielleicht hätte ich zuvor doch keine Schokolade essen sollen.
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17
Jun
2011

Pommes vor Guinness

In jeder Kultur gibt es offenbar Speisen und Getränke, die als unverzichtbar gelten - was in Regensburg das Weißbier zur Paella, sind in Ballincollig Chips zum Wokgemüse. Ja, ganz ehrlich - als ich in Irland beim Chinesen ein Guinness bestellen wollte, reagierte der Kellner, als hätte ich einen schlüpfrigen Witz gemacht. "Only chinese beer!", sagte er pikiert, und ich korrigierte rasch meine Bestellung. Als ich das Essen aussuchte, durfte ich dann wählen zwischen Reis und Pommes als Beilage! Und war um eine Erkenntnis reicher: Auch die jeweils ausländische Spezialitätenküche unterliegt regionalen Schwankungen.
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6
Jan
2011

Tee-Gourmet

Schreiben heißt in erster Linie auch Wahrnehmen. Bewusst hinschmecken, riechen, spüren, um die Dinge benennen und bloßen Worten plastische Realität einhauchen zu können. Nur so ist es zu erklären, warum meine Berichte aus der fremden Stadt sich meistens ums Essen und Trinken drehen. Soweit die offizielle Version. In Wahrheit bin ich einfach ein Genuss-Schwein: Knackige Gemüse, sündige Schokoladen, eine Vielfalt phantasieanregender Gewürze und Tees mit blumigen Namen! Womit in der Tat das literarische Element wieder ins Spiel kommt. Nun steht vor mir ein längliches Tablett mit vier Tee-Raritäten. Von links nach rechts gelesen: China Yin Shen, Sencha Kiwami, Taiwan Lishan Oolong und Ding Dong Roasted Oolong (so zu lesen in der Teekarte). Ein hübscher Druckfehler, der aus dem Dong Ding Berg in Taiwan Glockenläuten macht! Der Yin Shen hat eine helle Tasse und schmeckt entsprechend mild. Sein Silbernadelblatt ist länglich und hübsch anzuschauen. Dagegen der Sencha: Die Blätter wie Spinat, steht er giftgrün in der Tasse und schmeckt - spinatig. Dennoch ist die grasige Note gar nicht so penetrant wie bei anderen japanischen Grüntees. Der sanfte Heugeschmack des Oolongs ist mir seit jeher lieber, wie beim Lishan. Seine Farbe ist ein heller Oliventon. Der Roasted Dong Ding unterscheidet sich noch einmal deutlich von seinen Vorgängern. Ich rieche und schmecke, und schmecke und rieche. Dong Ding, Ding Dong. Woran erinnert er mich bloß? Algen-Gomasio? Grün und geröstet - könnte hinkommen. Nun wird noch die Kürbissuppe angeliefert. Dickflüssig, heiß und säuerlich, mit kleinen Apfelstückchen drin. Dazu knuspriges Körnerbrot. Der zweite Tee-Verkostungsdurchgang gerät - leider - fad, auch weil der Tee schon nicht mehr heiß ist. Hätte man ihn doch erst bei Tisch ziehen lassen! Ich hätte mir beim Ausgießen in vorgewärmte Schälchen schon nicht die Finger verbrannt.

tee_kleintee_klein
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4
Jan
2011

Winterthurer kulinarische Impressionen

tapasyvinos
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1
Jan
2011

Rotkäppchens Käsefondue

Hey, mein erster gebloggter Jahreswechsel! Erwartet bitte keine geistreichen Bemerkungen von mir - auch wenn ich ziemlich nüchtern bin. Nur ein Gläschen Sekt steht neben mir. Die erste Hälfte der Flasche wurde ohnehin im Käsefondue verkocht, da sich der Weißwein dann doch als Rotwein entpuppte (wie das passieren konnte - eine andere Geschichte). Stattdessen also Rotkäppchensekt. Bis die Masse zum rechten Mischungsverhältnis fand, war garantiert aller Alkohol entfleucht. Meine Jahreswechselbesucherin kümmerte sich rührend um unser Fondue. Geht das nun noch als Schweizer Käsefondue durch? Oder muss es wegen des Sekts dann doch als sächsisch-anhaltinisch gelten? Oder gar als russisch, da ich den Kirschschnaps kurzer Hand durch Wodka ersetzte. Das Wohnungsgspändli ist auf einer anderen Party, ließ uns jedoch freundlicherweise eine Kostprobe ihrer vorzüglichen Orangencreme im Kühlschrank, sodass auch für die Nachspeise gesorgt war.

Zum Jahreswechsel fuhren wir dann hinauf zum "Bäumli", von wo man sicherlich eine gute Aussicht über Winterthur hat - wenn es nicht gerade unter einer Nebelsuppe verborgen liegt, die Regensburg alle Ehre machen würde. Unter uns waren die Böller zu hören, zu sehen waren nur die Geschosse der unmittelbar sichtbaren Nachbarn. Vielleicht hätten wir doch in Zürich bleiben sollen, der Stadt der roten Schleifen. Aber auch dort war der Nebel schon heute Nachmittag ziemlich tief an den Hügeln aufgehängt.

Zuguterletzt: Ein glückliches Neues Jahr Euch allen!
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4
Sep
2010

Auberginenpüree

Diverse Köstlichkeiten im Gemüsefach und ein türkisches Kochbuch ergeben frei interpretiert Folgendes: Riesige Aubergine, grüne Paprika und vier Tomaten (die im Rezept erwähnten beiden Fleischtomaten waren nicht zur Hand) bei 200 Grad unter den Backofengrill legen. Nach jeweils 5 - 10 Minuten wenden bzw. ein Stück weiter drehen, bis das Gemüse rundum runzlig-blasig ist.
Dann raus aus dem Ofen, ein bisschen abkühlen lassen und häuten. Alles klein schneiden. Zwei frische Knoblauchzehen hineindrücken. Die Kerne der Aubergine zu entfernen, ist diffizil, empfiehlt sich aber trotzdem. Unglaublich, wie gut durch und aromatisch die Gemüse unter dem Grill werden, ohne eine Spur von Olivenöl! Das kommt erst jetzt hinzu, samt etwas Essig (im Original: Zitronensaft), Paprikapulver und Salz. Was außerdem noch fehlt vom Original-Rezept, ist eine Peperoni. Ich habe stattdessen ein bisschen Tabasco hinein gegeben. Alles gut pürieren!

Das Kochbuch empfiehlt das Püree zu Fladenbrot oder gegrilltem Fleisch. Bei mir gab es getoastetes Dinkelbrot und ein bisschen Fenchel, den ich mit unter den Grill gelegt hatte.

Quelle: Türkisch Kochen, Andrea Nagl, Seehamer Verlag, Augsburg 1999 (vergriffen).
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27
Aug
2010

Vegetarisches Gemüse

Bei meinem Lieblingsbäcker gibt es auch Salate. Eine Freundin von mir wollte sich einen für die Mittagspause mitnehmen. Sie ist Vegetarierin. Die Salate sahen lecker aus, doch schienen sie alle Schinken oder Bestandteile von Hühnern zu enthalten. Nur bei einem waren wir nicht sicher - da hätten es mit viel Phantasie auch Schafskäse und getrocknete Tomaten sein können. "Entschuldigung", fragte die Vegetarierin. "Haben Sie einen Salat, der keine Wurst oder Fleisch enthält?" Ratlosigkeit hinter der Theke, aber keine Fleischlosigkeit in der Auslage. In einer Kühlschublade fanden sich zwar weitere Salate, aber auch die waren mit Schinken bestückt. "Tut mir Leid." Die Vegetarierin kaufte sich ein Brötchen zum Mittagessen.
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11
Aug
2010

Erröten

Dieses Jahr stehen auf meinem Balkon keine Tomaten, sondern Paprika. Auf dem kleinen Schild, das bei ihrem Kauf im Topf neben der jungen Pflanze steckte, sehen sie aus wie scharfe, schmale Peperoni, doch angeblich schmecken sie süß. Sie haben sich prächtig entwickelt - etwas breiter als abgebildet und grasgrün. Ob die noch werden? Ja! Seit ein paar Tagen errötet die größte von ihnen. Der Beweis, dass die Röte tatsächlich auch in Süße mündet, steht noch aus.
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31
Jul
2010

Radicchiosalat

Radicchioblätter waschen und in feine Streifen schneiden, in eine Salatschüssel geben. Ziegen(frisch)käse oder Schafsfeta zerbröseln und darüberstreuen. Sojasoße, Olivenöl, geriebene Mandeln, Birnendicksaft (Honig geht bestimmt auch), weißen Balsamico, Tabasco und Pfeffer dazugeben und alles gut vermischen - fertig ist der Radicchio alla radicchia!

Die Mengen nach Gutdünken - vielleicht nicht zu viel Tabasco für den Anfang.

PS Danke, E. - die Sojasoße im Salat ist Dein Geheimnis... oder sie war es :-)
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