18
Mrz
2012

Ich spucke gegen den Wind

Eines der Bücher, die mich in meiner Jugend faszinierten und die ich seither immer wieder gelesen habe, heißt Ich spucke gegen den Wind. Scheinbar autobiografisch schildert die kalifornische Autorin Joan Lowell ihre Kindheit und Jugend auf See, an Bord des Segelschiffes ihres Vaters. Schlichte, harte und doch poetische Geschichten waren das, farbige Schilderungen ferner Südseeinseln und allzu gegenwärtiger Gefahren, monatelang auf dem Meer unter rauen Seebären, von denen sie das Fluchen lernte, bei schlechter Verpflegung und eintöniger schwerer Arbeit. Ihr Vater, der Kapitän, erklärte ihr das Leben und die Naturwissenschaften mit Hilfe der Bibel, nautischer Berechnungen und durch Beobachtung der Naturgewalten.

Alles erfunden, wie mir wikipedia jetzt schonungslos offenlegte. Sollten mir schon früher Zweifel gekommen sein, so schob ich sie immer wieder in das Schublädchen meiner jugendlichen Naivität zurück.

Möglicherweise verbrachte Joan Lowell wirklich einige Monate auf einem Segelschiff (die erfundene "Biografie" wirkt zumindest gut recherchiert), und auch an Abenteuerlust scheint es der Journalistin und Stummfilm-Schauspielerin nicht gemangelt zu haben: In zweiter Ehe heiratete einen ehemaligen Kapitän und ging mit ihm nach Brasilien. Ihrem zweiten Buch zufolge baute sie dort eine Kaffeeplantage auf. Zumindest aber starb sie 1967 in Brasília, der Hauptstadt.
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