2
Jun
2012

Donnerbalken 2.0

Das Erschaffen von Literatur setzt eigentlich Einsamkeit voraus. Das Vermarkten hingegen Vernetzung. Scheinbar war es nie so einfach wie heute, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen: Auf Facebook, diesem Donnerbalken des 21. Jahrhunderts, werden neue Kontakte geknüpft, alte wieder aufgefrischt; der Begriff "Freundschaft" ändert seine Bedeutung, die Unterscheidung zwischen Privat- und Berufsleben verschwimmt. Wo sich jede und jeder mit allen vernetzt, ist es schwer, hervorzustechen und das Besondere am anderen noch zu würdigen. Zumindest muss man sich nicht mehr im Alltag aus den Augen verlieren. Es liegt an uns, ob die Beziehung dadurch verflacht oder sich vertieft.
Auch war es noch nie so leicht, aus der Einsamkeit heraus die eigenen Gedanken unmittelbar in die Welt hinaus zu posaunen, pardon: zu posten. Ohne Mittler, ohne Verleger. Dieses Ungefilterte schafft mehr Authentisches und mehr Banales, auf jeden Fall aber: Mehr von allem. Mehr Content, der um die Aufmerksamkeit Vieler buhlt. Da heißt es klug auszuwählen... und sich nach verrichteten Geschäften auch mal wieder abzumelden - hinein ins Offline-Leben, das es ja auch noch gibt. Im Idealfall ergänzen beide Welten einander.
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