15
Jul
2010

Kleber

Kurz vor der mehrstündigen Besprechung: Schuh kaputt. Die Einfassung rund um die Sohle meiner Sandale hat sich auf weiter Strecke gelöst. Wenigstens kein tragendes Teil, aber wenn ich nicht unterwegs auf die Nase oder eine Treppe hinunter fallen will, muss etwas getan werden. Barfuß gehen? Kopfschüttel. Die Pantoletten anziehen, die hinter meiner Bürotür lagern? Nö. Zu blau, zu gesundheitslatschenmäßig. Das Letzte zu meinem Rock. Das lose Teil ganz abmachen? Der Schuh wäre dahin. Dabei habe ich dieses Paar doch gerade erst eingetragen, oder? Naja, wenn ich genau nachdenke, liegt der Kauf schon mehrere Jahre zurück. Ich werfe einen Blick in den Schrank mit dem Büromaterial. Der gute alte Kleber in der gelben Tube, der den Namen eines Nachtvogels trägt? Oder doch lieber die kleine, in Kunststoff eingeschweißte Tube mit dem "Sekunden Alleskleber"? Korrigierbar, steht darauf, und verklebt die Finger nicht sofort. Soll mich das etwa beruhigen? Und was ist mit den Zehen? Spätestens vor dem Zubettgehen würde ich meine Schuhe gerne wieder ausziehen. Außerdem ist der Kleber nicht geeignet für Bekleidungsleder. Ob auch Schuhleder darunter fällt? Ich entscheide mich dann doch für den Wirklich-Alleskleber, ohne Sekunden. Eine halbe Minute später rubble ich die Reste überflüssigen Materials von der Schuhsohle. Alles bestens - die Besprechung kann kommen. Später treffe ich meine Freunde im Café: Der Schuh hält. Und den Kinobesuch am Abend übersteht er auch noch. Trotzdem werde ich morgen erst mal andere Schuhe tragen...
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