26
Dez
2010

Plüschhufer

Sie kommen aus dem Oman und Australien, lugen aus roten Teekannen hervor, verstecken sich im Hängenetz zwischen Schals und Mützen und wachen vom Heizkörperthermostaten aus über das Küchengeschehen: Die Kamele von der Aeckerwiesenstraße. Kamele, die mit ihren kleinen Magnetfüßchen verzaubernde arabische Postkartenmotive festpinnen, Kamele als Scherenschnitt vor gelber Wüste, Kamele aus glänzend lackiertem Holz im Bücherregal. Die Hüterin der Dromedare und Trampeltiere ist jetzt in Mittelamerika. Weiter südlich könnte sie die Bekanntschaft der Neuweltkamele machen: In den Anden leben die Lamas, Vikunjas, Guanakos und Alpakas. Vielleicht würden sie das Schweizer Klima sogar besser vertragen als die Altweltkamele. Vielleicht gibt es aber noch eine dritte Gattung: Die Familie der Plüschhufer. Vorsichtig kraule ich das Dromedar am Thermostaten hinterm Ohr.
456 mal gelesen

Alltagsfreuden
Altlasten
Dichtung und Wahrheit
Essen und Trinken
Experimente
Geschichten
Haus- und Handarbeit
Menschen
mobil
music & movies
radicchia 2.0
Reisen
Selma
Stadt und Land
Über mich
Verdammte Technik
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren